Ja, wir tun es. Nach reifer Überlegung und wenn Sie es wünschen.
Bevor Sie uns briefen, lesen Sie bitte unsere Gedanken sowie die Vor- und Nachteile, die das Generieren von Bildern mithilfe von KI mit sich bringen.
Neben den drei relevanten KI Generatoren Midjourney, DALL-E und Stable Diffusion gibt es viele weitere Anbieter, die teils einen der drei über eine Schnittstelle integriert haben, aber hier liegt aktuell der Fokus. Firefly von Adobe und die KI-Lösungen von Getty Images und Shutterstock sind qualitativ ein Jahr zurück, also noch nicht wirklich relevant.
Geklaute Bilder als Trainingsmasse
Die drei KI-Tools wurden unter anderem mit einer Lernmasse von ca. 5 Mrd. Bildern aus der Datenbank Laion-B trainiert. Diese Datenbank sammelte Bilder von großen Anbietern wie Getty Images und dreamstime, aber auch von vielen Fotografen, Künstlerinnen etc, ohne sie zu informieren oder sich eine Genehmigung einzuholen. Rechtlich sehen wir hier weniger ein Problem für unsere Kunden - eher ethisch.
Zum einen geht es um den tatsächlichen Bilderklau, zum anderen aber auch darum, dass die mühsame Arbeit zum Beispiel von Naturforschern ausgebeutet wird, um die Bilder dann ohne sie generieren zu können.
Geschütztes im generierten Bild?
Ganz praktisch aber auch: Man weiß nie, was die KI ausspuckt. Falls Teile eines Bildes aus der Trainingsmasse erkennbar im Output "mitgeliefert" werden, könnte es Probleme mit den Urheber:innen geben. Hier können weder die KI-Generatoren noch wir eine Haftung übernehmen. Falls zum Beispiel ein seltenes Tier nur auf ein paar Bildern in der Trainingsmasse steckt, ist die Chance relativ hoch.
"Midjourney halluziniert", könnte man sagen. Die Generatoren fantasieren sich zurecht, was wohl anhand des Prompts, also des Texts, mit dem der Maschine die Anweisung gegeben wird, auf einem Bild zu sehen sein soll. Das bedeutet für Sie und uns:
Ein KI-Bild kann niemals ein Foto sein
Es kann fotorealistisch angelegt werden, wir können sogar sagen: als wäre es mit einer Hasselblad, 85 mm, Blende 2,8 und Blitz bei 200 ASA fotografiert worden, aber ein Foto kann es niemals sein. Das hat Vor- und Nachteile. Allerdings schleichen sich noch immer Fehler ein, auf die wir ein sehr genaues Auge haben müssen.
Ein KI-Bild muss auch nicht immer ein Foto sein
Wir denken auch gern in anderen Bildstilen. Grafik, Aquarelle, japanische Tusche, Lithografien - alles ist möglich. Vielleicht ist die Frage nach "einem Foto" nur gelernt, weil Fotos die letzten Jahre so günstig und schnell verfügbar waren.
Inhaltlich
Grundsätzlich ist erst einmal alles möglich. Alles, was sich mit Worten beschreiben lässt (außer bei Wörtern, die eine amerikanische Software als anstößig betrachtet), lässt sich als Bild generieren. Und wir achten schon darauf, dass "inhaltlich" kein Schindluder getrieben wird.
Juristisch
KI-generierte Bilder lassen sich nicht urheberrechtlich schützen; erst, wenn sie in ein neues, dann schutzwürdiges Werk integriert werden. Sprich: Sie müssen keine Nutzungsrechte und keine Lizenz erwerben, gegen die Sie dann im schlimmsten Fall verstoßen könnten. Abmahn-Trolle kann es hier nicht geben. Wenn wir für Sie KI-Bilder generieren, kaufen Sie die Dienstleistung. Hier ein Vorteil, aber der fehlende Schutz hat auch Nachteile.
Technische Nachteile KI-generierter Bilder
Die Bilder sind mit einer Größe von 4K schon relativ groß. Die PNG-Dateien von Midjourney werden immer besser, aber Farbtiefe und Auflösung kommen nicht an gute Kameras heran. Der Farbraum sRGB ist für Bildschirme optimal, kann aber für den Druck zu wenig sein.
Inhaltliche Nachteile KI-generierter Bilder
Wie schon erwähnt: Die Realität lässt sich nicht generieren. Auf Reiseziele, reale Autos, Busse, Züge müssen wir verzichten. Andersherum könnte sich mal ein Barcelona-Chair auf ein Bild mogeln, der wieder problematisch werden könnte. Wir achten auch darauf, dass Hände vier Finger haben, die Augen und Ohren passen und Haut sei wie sie sein soll. Im Zweifel retuschieren wir.
Was auch noch schwierig ist: Das Beibehalten eines Stils. Auch wenn wir den Prompt so nah wie möglich ans gewünschte Ergebnis bringen - am Ende fantasiert die KI immer wieder neue Bilder auch mit jeder Wiederholung des Prompts. Wobei sich zumindest Personen "durch die Bilder ziehen" lassen.
Juristische Nachteile KI-generierter Bilder
Ganz klar: Die Bilder können von Ihnen nicht geschützt sein. Auch wenn Sie mit uns, mit Getty, Adobe, Shutterstock oder wem auch immer einen Vertrag eingehen: In diesem Vertrag wird nur geregelt, was SIE dürfen. Sollte jemand Ihr Bild finden und sehen, dass es KI-generiert ist, dann könnte er/sie das Bild nehmen, einsetzen und zeigen und könnte weder von Ihnen noch von uns oder von Midjourney belangt werden. Denn die Maschine erstellt das Bild, ist aber keine Person und damit kein Urheber.
Dass die KI-Generatoren gern auch halluzinieren, kann dazu führen, dass die Bilder inhaltlich falsch sind oder Dinge zeigen, die sie nicht zeigen sollten. Fehler, gezeigte Marken oder vielleicht sogar reale Personen, die aus der KI kommen: Dafür können weder die Gereratoren noch wir die Haftung übernehmen.
Bitte bedenken Sie bei KI-generierten Bildern:
Lassen Sie uns gern gemeinsam überlegen, ob für den Einzelfall ein KI-generiertes Bild sinnvoll ist.
Die Verwendung sollte nicht allzu dominant sein. Was groß sichtbar ist, lockt Diebe und stößt vielleicht nicht gewünschte Diskussionen an.
Markieren Sie in Ihrem Asset Management, dass dieses Bild von KI generiert wurde. Wir schreiben es in die Belege zum Projekt, aber die PNGs enthalten in der Regel keine Metadaten.
Erwarten Sie nicht allzu viel, denn die KI ist noch nicht ausgereift, die Bilder sind noch klein. Auch wenn wir sie - wieder mit KI - ziemlich gut vergrößern können.
Da die Entwicklung von KI in der Bildwelt noch am Anfang steht, werden Technik, Nutzungsbedingungen, praktische Vorteile und Gefahren auch weiterhin im ständigen Wandel sein. Wir Bildbeschaffer können Sie nicht gegen Schäden absichern, aber wie immer können wir unseren Job ernst nehmen und Sie wachsam begleiten.