Getty und Shutterstock - aus zwei wird eins?
Die Nachricht kam aus heiterem Himmel; die Heiligen drei Könige brachten uns die Botschaft:
Sehet, es wird eins aus zwei – Getty Images und Shutterstock möchten zusammengehen.
Tags drauf wurde es offiziell von der Nummer eins und der Nummer zwei im Markt bekanntgegeben. In den folgenden Tagen wurden die Kunden der beiden Bildagenturen per Email informiert. Wir können jetzt viel spekulieren und über Hintergründe berichten, möchten aber den Fokus auf Ihre und unsere Arbeit mit den beiden Stock-Anbietern und mit Content generell legen.
Für uns alle als Kunden sei vorerst „Business as Usual“ angesagt, so Shutterstock. Getty Images formuliert es ähnlich. Und es wartet auch noch eine Hürde auf die Beiden – logisch, wenn die beiden Größten im Markt zusammengehen: Die Kartellbehörde und die Börsenaufsicht haben natürlich noch ein Wörtchen mitzureden.
Und wenn, also: falls deren Freigaben auf dem Tisch liegen, dann kann es relativ schnell gehen.
Zwei Verwaltungen, zwei Sales-Teams und zwei Abteilungen, die jeweils ihre eigenen KI-Tools entwickeln: Paul Melcher, einer der bestvernetzten und -vertrauten Branchenkenner in New York, schätzt in diesem Artikel das Einsparpotenzial auf 175 Mio US-$, also rund 10% des Umsatzvolumens über die letzten vier Quartale.
Zwei Gründe, die für diesen Merger sprechen, sind ja schon länger zu beobachten:
Sinkende Preise für Stock Content – dieser Prozess ist seit der Digitalisierung der Branche nicht aufgehalten worden und mit der Abschaffung der lizenzpflichtigen Preise für Creative Content und dem Verschieben vieler Käufe von der Getty Images Website zu istock noch nicht beendet. Shutterstock selbst ist nunmal auch ein Teil dieses Prozesses. Zudem: die schrumpfende Medien- und Presselandschaft schob den Preisverfall parallel zu sinkenden Auflagen weiter an.
Die KI von Midjourney und Dall-E war für die Stock-Branche der Hauptgewinn beim Hässlichkeiten-Julklapp.
Zum einen knabbert KI den Markt von unten weg und zum anderen investieren beide Agenturen in ihre eigenen KI-Lösungen, mit denen Bilder bearbeitet oder erstellt werden können. KI-Entwicklungen mit zwei Teams parallel sind nicht billig – wenn sich gute Programmierer entscheiden müssen zwischen der Auto-Industrie, Finanz-Unternehmen oder Elon Musk, dann werden sie für den Stock-Markt kein Auge haben.
Und: Dass die Kunden die KI-Tools von Getty Images und Shutterstock annehmen und damit die Umsatzverluste wettmachen, ist noch nicht entschieden.
Jetzt ein kleiner Disclaimer: Der Autor war vor 25 Jahren PR- und Web-Manager von Getty Images, Shutterstock gab es damals noch nicht. Seitdem beobachten wir diesen Markt. Getty Images hat schon immer durch Zukäufe anderer Agenturen seine Stellung als Marktprimus ausgebaut und gefestigt. Immer mit viel Selbstbewusstsein. Wir sahen auch CEOs schon für Macho-Sprüche fliegen. Scheint es nur so, oder sind diese Zeiten vorbei? Shutterstock selbst pumpte mit Zukäufen wie Pond5, TurboSquid (3D-Model-Marktführer) und anderen seinen Umsatz auf Getty-Niveau, sodass keine Kuh mehr geschlachtet, sondern geheiratet wird. Es kann uns so vorkommen, als ob der (illustrative / Symbol- / Stock-)Markt sich auflöst. Zu lang wurde dieser Teil vermischt mit Pressefotos. Hier die Fakten, dort die Illusion. Hier das echte, schöne Stadtbild von Lissabon, dort die KI-erzeugte Vision.
Die nächsten Wochen werden uns zeigen, wohin die Reise geht. Und wenn Sie am Ball bleiben wollen, dann empfehlen wir Ihnen unser
Webinar Bildquellen am Dienstag, 11. Februar um 9:30.
Neunzig Minuten, in denen wir uns sicher auch den Stand der Dinge zum Merger der beiden wichtigsten Stock-Anbieter liefern werden.
Oder wir unterhalten uns eins zu eins, um Ihren Bedarf an Content zukunftssicher zu machen. Hier mein Kalender.
Ihr Alexander Karst
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